Behebung der Krise
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Arbeit am Problem

Behebung der Krise, Interventionen

Autor: Mag. Günther Zier, Psychologe

Inhalt:

Was ist "Krisenintervention"?

Wie hilft Krisenintervention?

Grundsätze der Krisenintervention

Bewältigung der Bedrohung od. des Schadereignisses

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Krisenintervention

Das Leid des Betroffenen und sein drohender Untergang fordert rasche Hilfe. Die Helfer müssen sofort eingreifen. Gegen den äußeren Krisenauslöser, wie z. B. eine Naturkatastrophe, sind die Helfer (meist die Feuerwehr) möglichst rasch zur Stelle und verhindern einen weiteren Schaden. Je nach Größe der Schadenslage schaffen dies einige wenige Helfer, bei größeren Schäden bis hin zur Naturkatastrophe sind Heerscharen von Helfern notwendig. Zur Bewältigung der Krise ist ein ausgefeiltes Krisenmanagement erforderlich. Die äußere Zerstörung ist tragisch, aber in absehbarer Zeit sind die Schäden beseitigt und Neues wird wieder aufgebaut.

Anders ist es mit den Vorgängen innerhalb des Menschen. Oft ist die „innere Zerstörung“ für andere Menschen gar nicht relevant, vielleicht nicht einmal sichtbar – trotzdem weiß der Betroffene weder ein noch aus, ist vom Stress durch die Krise schwer belastet, verzweifelt und hoffnungslos. Länger dauernde Krisen fördern Krankheiten und führen in die chronische Depression. Dagegen muss etwas unternommen werden. Hilfe ist möglich – wenn der Betroffene sie akzeptiert. Wenn nicht, können sehr schwere Krisen zum Tod führen und dann kann nichts mehr „repariert“ werden oder Neues aufgebaut werden.

Zur Milderung der inneren Krise und der emotionalen Belastung sind speziell ausgebildete Helfer notwendig. Dies können KIT-Mitarbeiter  („KIT“=Krisen-Interventions-Team) des Roten Kreuzes, Sozialarbeiter, Psychologen und Psychiater sein.

"Das Wesen der Krisentherapie besteht für uns darin, den Betroffenen durch die Krise zu begleiten, sich von seinem Tempo und seinen Gefühlen leiten zu lassen, seine eigenen Bemühungen der Bewältigung zu unterstützen und sich mit ihm gemeinsam seiner Realität zu stellen.“
(Monika Schnell und Helmut Wetzel, 2000)  Seite 1714

 

Begriffsklärung

Krisenintervention beschreibt die Hilfe zur Problemlösung unter krisenhaften Bedingungen. (Naomi Golan, 1983)  Seite 8,9

Krisenintervention ist kurzfristig wirksame professionelle Hilfe für Menschen, die sich in einer akuten psychischen Notlage befinden. Die Intervention muss darauf gerichtet sein, möglichst baldige Entlastung zu bewirken.“ (Margarete Dross, 2001)  Seite 9

Krisenintervention meint eine schnelle therapeutische Hilfe in krisenhaften Situationen, dabei greift der Helfer (Therapeut, Kriseninterventionsteam, Arzt, u. a. Helfer) sofort ein und aktives Handeln des Helfers wird gefordert.

Es gibt viele Definitionen, Erklärungen des Begriffes „Krisenintervention“. Sie werden mit diesem weiterführenden Link vorgestellt: Definition "Krisenintervention"

Wie hilft Krisenintervention?

¤       Krisenintervention schafft sofortige Erleichterung

¤       Krisenintervention gibt wieder Hoffnung und mildert die Verzweiflung

¤       Krisenintervention zeigt Lösungsmöglichkeiten für die Probleme

¤       Krisenintervention erleichtert den Zugang zu eigenen Stärken und kreativen Potentialen.

¤       Krisenintervention ermöglicht menschliches Wachstum und bereichert den Menschen

¤       Krisenintervention verbessert das Problemlöseverhalten für die Zukunft

Grundsätze der Krisenintervention

1.    Krisenintervention beginnt sofort, erlaubt keinen Aufschub. Auch ist mit der maximal möglichen Kraft gegen die Krise zu arbeiten.

2.    Hoffung auf Besserung der Situation ist das wichtigste für das Durchstehen und Bewältigen einer Krise. Krisenintervention zeigt die positiven Aspekte der Krise auf und zeichnet eine günstige Perspektive. Damit gibt sie den Betroffenen Hoffnung und Mut. (Literatur: 'Hoffen hilft!')  

3.    Eine gute Beziehung zum Krisentherapeut ist ein tragendes Element in der Krisenintervention.

4.    Die Krisenintervention ist eine Reihe von vielen Unterstützungen und Hilfen für den Betroffenen. Sie reicht von einfacher Anwesenheit bei der Überbringung einer schlimmen Nachricht, bis hin zur Aktivität des Sozialarbeiters bei Behörden und Institutionen.

5.    Die Krisenintervention richtet sich in erster Linie nach dem krisenauslösenden Ereignis.

§       Im Idealfall beginnt sie sofort nach dem Ereignis zu laufen. Krisenintervention findet dort statt, wo die Krise ist.

§       Krisenintervention passt sich an die Bedürfnisse der betroffenen Person an. Krisenintervention ist sehr stark auf die betroffene Person ausgerichtet.

§       Die Techniken der Krisenintervention richten sich vor allem nach der Krise und müssen für den Betroffenen passen. Dies betrifft in erster Linie die Diagnose zur Entstehung der Krise und auch die Lösung der Probleme.

6.    Krisenintervention muss rasch Erleichterung für den Betroffenen bringen und das Wohlbefinden wieder herstellen. Deshalb darf eine Sitzung, Besprechung erst dann beendet werden, wenn der Betroffene aus seiner Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung ein Stück herausgebracht wurde. Grundsatz: „Es darf nur das aufgemacht werden, was in der zur Verfügung stehenden Zeit zufriedenstellend und wohltuend abgeschlossen werden kann“.

7.    Die Aktivierung des sozialen Netzwerks ist wichtiger Teil der Krisenintervention.

8.    Krisenintervention ist zeitlich beschränkt, richtet sich aber auch nach den erreichten Zielen. Dauer etwa 1 – 10 Stunden, aufgeteilt auf mehrere Sitzungen

 

Bewältigung

Etwas bewältigen heißt, eine schwierige Aufgabe mit Erfolg auszuführen. Es geht darum, so zu handeln und sich so zu verhalten, dass eben diese Aufgabe erfolgreich erledigt wird und ein vorgenommenes Ziel erreicht wird. Z. B. einen neuen Arbeitsplatz finden, einen neuen Lebenspartner, eine neue Unterkunft finden, gesund zu werden.

Bei der Krisenintervention geht es um die Bewältigung einer gefährlichen Lebenssituation. (Erklärung: Was heißt "Bewältigung") Die Krise ist aber erst entstanden, weil genau diese Bewältigung nicht möglich war. Das Leben hat durch seine ständigen Veränderungen plötzlich neue Anforderungen an den Menschen gestellt, die er nicht erfüllen kann – aber müsste, um sich seine Bedürfnisse wieder erfüllen zu können. Viele gewohnte und bisher gelungene Strategien haben nun versagt, aus seinen Lebensumständen eine akzeptable Lebensgrundlage zu gewinnen. Bisheriges Können und Wissen reichen nicht mehr aus, die neu gestellten Anforderungen zu erfüllen – die Überforderung hat zur Krise geführt und bedroht nun die Existenz des Menschen. Erklärung: "Überforderung"

Der professionelle Helfer kennt die verschiedenen Handlungen und Aufgaben zur Bewältigung der Krise. Die meisten Menschen wären  zu diesen Handlungen schon fähig, nur sind diese Fähigkeiten momentan  nicht verfügbar. Auch kann es massive innere Widerstände gegen neues Verhalten geben, weil das Neue Angst macht. Diese Widerstände können auch alte Gewohnheiten sein, die an jetzt in der Krise keinen Nutzen haben und nun das Annehmen von neuen Verhaltensweisen blockieren. Der Helfer kennt auch Wege, diese Blockaden aufzulösen und hilft den Betroffenen seine neuen Fähigkeiten voll zu entfalten, um die Krise zu bewältigen.

 

Mehr zur Behebung der Krise und Arbeiten am Problem: Arbeiten am Problem

Verwendete Literatur:

Dross, Margarete, Krisenintervention, Göttingen, Berlin u.a.: Hogrefe, 2001.

Golan, Naomi, Krisenintervention (Treatment in crisis situations, dt.). Strategien psychosozialer Hilfen, Freiburg Br: Lambertus-Verlag, 1983.

Monika Schnell und Helmut Wetzel, "Krisenintervention und -therapie,"  Band 1 CD-ROMDirectmedia Publishing GmbH: Berlin, 2000,.

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Letzte Aktualisierung: 20.03.2011 15:49